Wirtschaft weiterhin im Krisenmodus – fester Wille zum Durchhalten

Zu den heute vorgestellten Ergebnissen der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern (IHK M-V) erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

 

„Der Wirtschaft wird weiterhin viel abverlangt, die Erwartungen in die Zukunft sind gedämpft. Im dritten Jahr der Pandemie ist die Wirtschaft weiterhin im Krisenmodus. Einschränkungen müssen alle Branchen verkraften, aber einige Branchen und Sparten kämpfen ums nackte Überleben. Hinzu kommen erhebliche Engpässe und Kostensteigerungen bei Material, Rohstoffen, Zulieferteilen und allen Energiearten. Das treibt die Betriebs- und Herstellungskosten in die Höhe und schlägt sich zumeist direkt in zusätzlichen Einnahmeverlusten wieder.

 

Die Unternehmen sind fest entschlossen und gewillt durchzuhalten. Einige blicken positiv in die Zukunft. Doch vielfach sind Reserven – betriebliche und private Mittel – aufgebraucht. Die Zukunft steht damit auf unsicheren Beinen. Unterstützungsmaßnahmen wie die Verlängerung von Kurzarbeitergeld, Wirtschaftshilfen und die Stundung der Rückzahlung von Hilfen oder das Aussetzen von Steuerzahlungen sind deshalb unerlässlich.

 

Zeitgleich müssen behutsame, aber planbare Öffnungsschritte beraten und beschlossen werden, um ein Durchstarten vorbereiten zu können. Dabei muss mehr Verlässlichkeit Einzug halten. Die angekündigten Lockerungen etwa beim Einzelhandel für Ungeimpfte sind vor dem Hintergrund zu akzeptieren, dass sich dafür grundsätzlich alle mit FFP2-Masken schützen müssen. Gerade die gebeutelte Kultur- und Veranstaltungsbranche braucht Perspektiven.

 

Es ist gut und unterstützenswert, wenn die Unternehmen auch in Krisenzeiten an die Zukunft denken. Die Sicherung und Gewinnung von Fachkräften bleiben Schwerpunktaufgaben. Die Forderungen der Unternehmen nach guten Rahmenbedingungen müssen dabei ernst genommen werden. Das betrifft eine leistungsfähige digitale Infrastruktur genauso wie lebendige Zentren und Innenstädte sowie attraktiven Wohnraum. Es gibt eine – wenn auch verhaltene – Investitionsbereitschaft in Umweltmaßnahmen. Das macht zuversichtlich, dass Klimaanpassung und Klimaschutz zunehmend in den Fokus rücken.“