Schritt für Schritt verbessern wir die Qualität in den Kitas

Zum Antrag der Volksinitiative „Betreuungsschlüssel für Kindertageseinrichtungen in M-V senken“ erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jeannine Rösler:

„Die Volksinitiative zur Senkung des Fachkraft-Kind-Schlüssels in Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern macht auf ein berechtigtes Anliegen von Erzieherinnen und Erziehern, Eltern und Kindern aufmerksam. Ziel muss es sein, neben einer Betreuung der Kinder jederzeit eine kindgerechte Bildung und Erziehung anzubieten. Sowohl die Volksinitiative als auch die Grünen fordern eine Senkung des Fachkraft-Kind-Schlüssels auf 1:4 in Krippen, 1:10 in Kindergärten und 1:17 in Horten.

So richtig und wichtig die Senkung der Fachkraft-Kind-Relation in der Krippe, Kita und Hort unbestritten ist, die von der Volksinitiative geforderten Betreuungsschlüssel lassen sich in naher Zukunft leider nicht realisieren. Dies würde zu Mehrkosten für den Landeshaushalt in Höhe von rund 260 Mio. Euro jährlich führen. Auch die zusätzlich erforderlichen 5000 Fachkräfte könnten auf absehbare Zeit nicht ausgebildet werden, weil es schlicht den Nachwuchs nicht gibt.

Das Bildungsministerium legt besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Qualität. Dazu gehört zwingend auch die Absenkung des Fachkraft-Kind-Schlüssels in der Kita. Im Rahmen der Fachkräfteoffensive wird u. a. der Fachkräftekatalog um Personen erweitert, die einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss im pädagogischen Bereich haben. Sukzessive bauen wir die Ausbildungskapazitäten aus und machen die Ausbildung attraktiver.

Zudem wird der Einsatz von Alltagshelferinnen und -helfern gesetzlich verankert, damit sich die Fachkräfte noch stärker auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren können. Um mehr Azubis als staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher für 0- bis 10-Jährige zu gewinnen, erhalten diese eine angemessene Ausbildungsvergütung. Es ist ermutigend zu sehen, dass immer mehr diese Ausbildung beginnen.

Diese und weitere Maßnahmen, die in der jüngsten KiföG-Novelle verankert sind, tragen dazu bei, die Qualität in der frühkindlichen Bildung Schritt für Schritt weiter zu verbessern. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter.

Mit großem Unverständnis nehmen wir die Aussage der GEW zur Kenntnis, dass die Elternbeitragsfreiheit ‚ein teuer auf dem Rücken der Kinder erkaufter Erfolg‘ sei. Das Gegenteil trifft zu. Es ist eine großartige Errungenschaft, dass alle Kinder unabhängig ihrer Herkunft an der frühkindlichen Bildung teilhaben können – zugleich ist es eine große Entlastung für die Familien. Das sollte die Gewerkschaft nicht schlechtreden.“