Weltweite soziale Ungleichheit wächst - auch in MV liest man den Armutsbericht mit Schrecken

Die globale Reichtumsverteilung hat nichts, aber auch gar nichts mit Leistung zu tun, wohl aber viel mit bloßer Aneignung, Machtausübung und struktureller Gewalt der Starken gegenüber den sozial Ausgegrenzten dieser Erde. – Auch in MV liest man den Armutsbericht mit Schrecken: Entlang der Ostsee gilt jeder Fünfte als arm. Die Armutsquote lag demnach 2019 bei 21 Prozent – und verharrt damit auf unerträglich hohem Niveau. Von den 16 Bundesländern hat in Deutschland nur Bremen mit über 22 Prozent eine noch höhere Armutsquote.

Schwerin bleibt in MV der Kinderarmuts-Brennpunkt: Hier ist nach wie vor jedes vierte Kind bzw. jeder vierte Jugendliche unter 18 Jahren (25,4 Prozent) arm, der mit Abstand höchste Wert im Nordosten. Die Regierungskoalition aus SPD und CDU hat bei diesem brisanten Thema schlichtweg zu wenig getan!

Als arm gilt dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) zufolge, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. Für einen Single sind das 1.035 Euro, für einen Alleinerziehenden mit einem unter 14-jährigen Kind etwa 1.350 Euro und für eine vierköpfige Familie rund 2.200 Euro. Eingerechnet wird das gesamte Nettoeinkommen des Haushalts inklusive Wohngeld, Kindergeld, Kinderzuschlag oder sonstiger Zuwendungen.