Probleme am Kreiskrankenhaus Wolgast ernstnehmen

Zur heutigen Aussprache im Landtag „Aktuelle Situation am Krankenhaus Wolgast“ erklärt die kommunal- und finanzpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jeannine Rösler: 

„Seit der Schließung der Fachabteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und für Kinder- und Jugendmedizin im Jahr 2015 kommt das Kreiskrankenhaus Wolgast nicht mehr aus den Schlagzeilen: Die Portalpraxisklinik für die Notfallversorgung von Kindern ist nicht rund um die Uhr mit Fachkräften besetzt, die Chirurgen können lediglich leichte Notfälle versorgen. Wen wundert es, wenn Eltern gleich auf die Universitätsmedizin in Greifswald setzen? 

Die Erweiterung der Altersmedizin am von 22 auf 32 Betten ist zwar gelungen, diese sind aber lediglich zu einem Drittel ausgelastet. Wenn jetzt noch zum 1. Juni das Labor geschlossen wird, wird die Lage noch komplizierter. Wie bitteschön sollen die Fachabteilungen arbeiten, insbesondere bei Notfällen und ungeplanten Operationen, wenn es in Wolgast kein Labor mehr gibt?

Die Lage am Kreiskrankenhaus Wolgast muss sich endlich stabilisieren, erforderlich ist ein zukunftsfestes Konzept für den Standort. Dazu gehören zwingend mehr Mitspracherecht der Beschäftigten, mehr Informationen und Transparenz von Entscheidungen sowie einen Aufsichtsrat. Der Standort muss attraktiv sein, damit genügend Fachärzte ans Krankenhaus kommen, Pflege- und Servicepersonal eine Perspektive haben und gern am Krankenhaus arbeiten. Nicht zuletzt haben die Patientinnen und Patienten ein Recht auf eine wohnortnahe Versorgung.“