Eine Milliarde Menschen erheben sich zu Flash Mobs – gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Anlässlich des weltweiten Aktionstages gegen häusliche und sexualisierte Gewalt „One Billion Rising“, der am 14. Februar 2018 auch wieder in Mecklenburg-Vorpommern mit Aktionen begangen wird, erklärt der gleichstellungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter:

„Weltweit haben bereits ein Drittel aller Frauen und Mädchen mindestens ein Mal in ihrem Leben Misshandlungen, Gewalt oder sexuelle Übergriffe erleiden müssen. Das sind mehr als eine Milliarde Menschen. In Deutschland ist es jede vierte Frau. Jedoch nur wenige Betroffene wenden sich an Hilfe-und Unterstützungseinrichtungen. Nur ein Bruchteil bringt die gewalttätigen Übergriffe tatsächlich zur Anzeige. So ist das Dunkelfeld nach wie vor groß. Häusliche und sexualisierte Gewalt sind keine Privatsache, sie stellen Straftatbestände dar. Sie dürfen nicht relativiert und schon gar nicht unter den Teppich gekehrt werden. Für Betroffene ist es wichtig, ein niedrigschwelliges Hilfenetz in ihrem Umfeld vorzufinden, an das sie sich vertrauensvoll wenden können.

Voraussetzung ist, dass ein solch funktionierendes Hilfesystem auch zur Verfügung steht. Das Hilfenetz in M-V weist jedoch immer größere Löcher auf. Doch die Landesregierung schaut tatenlos zu. So hat sie auch jüngst Forderungen von Trägern der Einrichtungen und Beschäftigten auf längst überfällige tarifliche Anpassungen und auskömmliche Finanzierung vehement abgewiesen. Auch die Anträge meiner Fraktion zur Aufstockung der Mittel für das Hilfesystem,  wurden von SPD und CDU in den Haushaltsberatungen abgelehnt. Das führt aktuell dazu, dass offene Stellen in Frauenhäusern und Beratungsstellen nicht schnell genug mit neuen Fachkräften besetzt werden können. Stellen bleiben monatelang unbesetzt. Die umgehende Hilfe für Betroffene kann nicht mehr gewährleistet werden. Angesichts dieser Zustände im Land ist es ein Hohn, dass Gleichstellungsministerin Stefanie Drese verkündet, dass alles hervorragend liefe. Wir fordern die Landesregierung auf, das Hilfesystem endlich auf ein gutes Fundament zu stellen.

Die Einwohnerinnen und Einwohner von M-V möchte ich aufrufen, sich an den Zusammenkünften und tanzenden Flash Mobs unter anderem in Rostock, Schwerin und Anklam zu beteiligen. Auf diese Weise können alle ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und unhaltbare Menschenrechtsverstöße setzen.“