Beschäftigungsgesellschaften sind wichtiger Anker für Langzeitarbeitslose

Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen und nach der Beratung über die Lage der Beschäftigungsgesellschaften in M-V heute im Arbeits- und Wirtschaftsausschuss des Landtags erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Die Beschäftigungsgesellschaften sind seit beinahe 30 Jahren eine wichtige Stütze im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Ohne sie hätten viele arbeitslose Frauen und Männer, insbesondere auch Langzeitarbeitslose, den Sprung zurück ins Beschäftigungsleben nicht geschafft. Selbst wenn dieser Sprung nicht gelingt, sind die Gesellschaften für zehntausende Langzeitarbeitslose im Jahr Rettungsanker im oft hoffnungslosen Alltag. Dies gilt heute genauso wie in den Jahren der Massenarbeitslosigkeit.

Offiziell spricht die Statistik im August von 19 400 langzeitarbeitslosen Frauen und Männern in unserem Bundesland. Die tatsächliche Zahl dürfte doppelt so hoch liegen. Selbst der zuständige Minister räumt inzwischen ein, dass die Langzeitarbeitslosigkeit nach wie vor ein großes Problem ist.

Die Beschäftigungsgesellschaften als Dienstleister für das Land, die Kommunen, die Bundesagentur für Arbeit und die Jobcenter stehen allerdings vor verschiedenen Schwierigkeiten: ausufernde Bürokratie, unstete Finanzierung durch schwankende Projekt- und Teilnehmerzahlen und damit verbundener Personalabbau in den letzten Jahren führen sie an die Grenze der Belastbarkeit.

Deshalb hat sich der Landesverband Arbeit und Qualifizierung, dem noch neun  Gesellschaften angehören, Hilfe suchend an das Land gewandt. Der Verband, bei dem aktuell mehr als 2100 arbeitslose Frauen und Männer Beschäftigung finden, fordert die Wiederauflage einer Sockelfinanzierung, wie sie bis zum Jahr 2008 vom Land erfolgte. Mit der damaligen Stammkräftefinanzierung hat das Land die engagierte Arbeit der Gesellschaften unterstützt. Es ist das Gebot der Stunde, diese Förderung wieder zu gewähren. Beschäftigungsgesellschaften sind auch bei guter Konjunktur notwendig. Meine Fraktion unterstützt deshalb auch das Anliegen des Landesverbandes“