Am ersten Juli-Wochenende war es wieder so weit. Der Schweriner CSD fand seinen großartigen Abschluss, dieses Jahr erstmalig mit einer Parade durch die Stadt.
Während der gesamten CSD-Woche wehte am Rathaus die Regenbogenfahne. Die schwul-lesbischen Filmtage, zwei Classic-Konzerte, Aufklärungsveranstaltungen an Schweriner Schulen prägten das Bild der Woche. Ein besonderer Höhepunkt war die Kranzniederlegung an der Gedenkstätte "Die Mutter" zum Gedenken an die homosexuellen Opfer der Nazidiktatur, an der auch der Stadtpräsident der Landeshauptstadt Schwerin, Stephan Nolte, teilnahm.
Die erstmals durch Schwerin führende CSD-Parade war nach Ansicht der Organisatoren ein voller Erfolg. Trotz WM-Spiel unserer Nationalmannschaft versammelten sich über 200 Menschen zur Demonstration. Norbert Reinsch, Cheforganisator des CSD in Schwerin, machte deutlich worum es ging. "Komm raus - zeig Dich!", unter diesem Motto sollte Menschen Mut gemacht werden, zu ihrer sexuellen Identität zu stehen und offen mit ihr umzugehen.
Das DIE LINKE und die SPD einen gemeinsamen Wagen gestalteten ärgerte nur die FDP  und ein wenig auch die CDU. Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow (DIE LINKE) war von Anfang bis Ende beim Umzug dabei. Zuerst gemeinsam mit der Sozialministerin auf dem Wagen der AIDS-Hilfe und später auf dem Wagen der LINKEN. Dort wurde sie begleitet von CSD-Orgateam-Mitglied Peter Brill, stellv. Kreisvorsitzender der Schweriner Linken,  sowie Mitgliedern und Sympathisanten der LINKEN. Der Empfang für unsere Oberbürgermeisterin und Genossin war sehr herzlich.
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde DIE LINKE würdig durch den Landtagsabgeordneten Torsten Koplin vertreten.
Zweifelsohne war aber die Gedenkminute an die HIV-Positiven und an AIDS verstorbenen Menschen der Höhepunkt des Straßenfestes. Pastor Kisch von der Petrusgemeinde fand bewegende Worte, die die Menschen auf dem Platz zur Ruhe und ins Gedenken führten. Als dann zum Läuten der Domglocken 370 schwarze und rote Luftballons von der Pfaffenteichfähre in den Himmel aufstiegen war auf dem Platz die Ergriffenheit, das Gedenken und die Solidarität zu spüren.