100 Jahre Frauenwahlrecht – und immer noch keine gleichen Rechte oder: Ein Bambi macht noch keine Gleichstellung

Zu „100 Jahren Frauenwahlrecht“ erklärt der gleichstellungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter:

„In diesem Jahr blicken wir auf 100 Jahre Frauenwahlrecht zurück – ein Meilenstein auf dem Weg der Gleichberechtigung der Geschlechter. Von tatsächlich gleichen Rechten und einer gleichberechtigten politischen und gesellschaftlichen Teilhabe sind wir allerdings noch meilenweit entfernt – auch in Mecklenburg-Vorpommern. Frauen sind gerade in den höheren Etagen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unterrepräsentiert. Sie werden schlechter bezahlt als Männer und immer noch stärker belastet von Haushalt und Kindern – das ist die Realität auch bei uns.

Da hilft auch die geplante Auszeichnung als ‚Frau des Jahres‘ nicht, die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig jetzt auf den Weg gebracht hat. Für die Auserwählte kann das Anerkennung und Würdigung der geleisteten Arbeit sein, vielleicht auch stellvertretend für viele Frauen. Der gleichberechtigten politischen und gesellschaftlichen Teilhabe bringt uns das indes nicht näher.

Ein Bambi macht noch keine Gleichstellung, da müssen schon konkrete Schritte erfolgen. Hierfür hat die Koalition bereits auf der kommenden Landtagssitzung Gelegenheit. Mit dem Antrag ‚100 Jahre Frauenwahlrecht – Gleichstellung als Verfassungsauftrag umsetzen‘ schlägt meine Fraktion erneut konkrete Maßnahmen für die Gleichstellung der Geschlechter vor. Die Koalitionäre sind aufgerufen, dem Antrag zuzustimmen. Gern kann er um den Punkt ‚Einführung des Titels Frau des Jahres‘ ergänzt werden.“