Modell nicht verstanden – will die CDU Präsenzunterricht aussetzen?

Zu den Aussagen des Abgeordneten der CDU-Fraktion, Torsten Renz, im Artikel „Alle Macht den Lehrern! Geht das an den Schulen in MV gut?“ in der heutigen Ausgabe des „Nordkuriers“ erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jeannine Rösler:

„Die CDU sieht offenbar die Zeit gekommen, die Schulen dicht zu machen und grundsätzlich Distanzunterricht einzuführen. Dies ist schon aus rechtlichen Gründen nicht möglich, da die epidemische Lage von nationaler Tragweite im November letzten Jahres ausgelaufen ist. Aber gerade aus inhaltlichen Gründen ist und bleibt es richtig, an der geltenden KMK-Beschlusslage vom Dezember 2021 festzuhalten (siehe Hintergrund), die dem Präsenzunterricht höchste Priorität einräumt.

Herr Renz liegt auch falsch, wenn er meint, die Schulleitungen hätten über das Gesundheitsrisiko für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte zu befinden. Das ist und bleibt selbstverständlich Aufgabe der Gesundheitsämter. Schulleitungen können vielmehr je nach Verfügbarkeit der Lehrkräfte den Unterricht in den verschiedenen Phasen organisieren. Damit droht mitnichten eine ‚große Unruhe‘, wie Herr Renz glaubt bemerken zu müssen.

Das Drei-Phasen-Modell wurde im Einvernehmen mit den Schulleitungsvereinigungen, dem Schüler- und Elternrat, Interessenvertretern und Wissenschaftlern erarbeitet. Damit waren und sind die Schulen tatsächlich in ruhigem Fahrwasser und auf alle Eventualitäten vorbereitet.“

Hintergrund: (https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/offene-schulen-und-hochschulen-praesenzlernen-hat-hoechste-prioritaet.html) festzuhalten: „Für die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder hat der kontinuierliche Präsenzunterricht an den Schulen daher weiterhin höchste Priorität, um das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung und Teilhabe zu gewährleisten. Selbstverständlich ist dabei der Gesundheitsschutz der Schülerinnen und Schüler und aller an Schulen Beschäftigten zu gewährleisten. ... Die Aufrechterhaltung des kontinuierlichen Präsenzunterrichts für alle Schülerinnen und Schüler ist eine zentrale Voraussetzung, um die vielfältigen, laufenden Unterstützungs- und Fördermaßnahmen zum Aufholen pandemiebedingter Lernrückstände und zum Ausgleich pandemiebedingter psychosozialer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen wirksam umzusetzen."