Der Castor fährt durch Schwerin

40 Schwerinerinnen und Schweriner, davon 30 ohne Uniform, trafen sich am Mittwoch Abend um 23.00 Uhr an der Eisenbahnunterführung in der Lübecker Straße. Mit dabei auch Mitglieder der Linksjugend solid aus Schwerin. Es war schon eine Wartezeit, die in der Kälte nicht nur Spaß machte. Musikalische Begleitung aus einem Horn und warme Getränke ließen die Zeit jedoch vergehen. Die Bahn wurde ihrem Immage gerecht und hatte Verspätung. Verantwortlich war diesmal aber nicht die Bahn, sondern Demonstranten, die bei Rastow den Zug aufgehalten hatten. Wunderkerzen sorgten dafür, dass nicht nur der Zug strahlte, sondern auch wir zurückstrahlten. "Castor stopp!" war der Ruf, der dem Zug auch in Schwerin entgegen wehte und der Zug hörte auf uns, hielt an. Ein Demonstrant war auf die Schienen gesprungen und der Zug stand. Nach zwanzig Minuten setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Doch nicht lange. Um 0.35 Uhr meldete der Castorticker (www.castorticker.de): "Der Castor steht in Schwerin-Medewege in Sichtweite der Blockade." Dort waren es mehr Aktivisten, die auf den Wahnsinn von Atomstrom aufmerksam machen wollten. Denn die Losung "Abschalten!" galt nicht unbedingt dem Transport selbst. Vielmehr den Atomkraftwerken und den Energiekonzernen, die Dank der tatkräftigen Unterstützung der Bundesregierung Milliarden mit unsicheren Atomkraftwerken, die eigentlich niemand bräuchte, scheffeln. Dass nun auch Mecklenburg-Vorpommern als Atomklo herhalten soll, dass ist nicht einzusehen. 0.48 Uhr war dann auch die Blockade in Medewege geräumt und der Zug mit der gefährlichen Fracht hatte Schwerin verlassen.