Wer zu wenig ausbildet, braucht keine Zulassungsbeschränkung

Zur Ablehnung des Antrags „Zulassungsbeschränkung für das Lehramtsstudium abschaffen“ erklärt der hochschulpolitische Sprecher der Linksfraktion, Karsten Kolbe:

„Anstatt alles zu tun, die Zahl der dringend gebrauchten grundständig ausgebildeten Lehrkräfte zu erhöhen, setzt die Landesregierung auf Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger. Dies birgt die Gefahr einer Abwertung des Lehrerberufes und bedroht die Qualität der schulischen Bildung.

Trotz des massiven Lehrkräftemangels leistet sich das Land in vielen Lehramtsstudiengängen an den Universitäten einen Numerus clausus, der die ohnehin schon zu geringe Zahl der Absolventinnen und Absolventen weiter drückt. Laut der Studie ‚Lehrkräftebildung 2021 - Wege aus der föderalen Sackgasse‘ bildet M-V seit Jahren weit unter Bedarf aus und schafft es auch nicht, grundständig ausgebildete Lehrkräfte aus anderen Bundesländern in ausreichender Zahl anzuwerben.

Deshalb muss der Numerus clausus abgeschafft werden, wir brauchen eine Freigabe des Studienganges. Dabei kann die Aufhebung der Zugangsbeschränkung zum Lehramtstudium aber nur Teil eines Gesamtpaketes sein. Andere Bestandteile müssen heißen: personelle und finanzielle Aufwertung des Lehramtsstudiums generell sowie eine grundlegende Reform des Lehrerbildungsgesetzes unter Einbeziehung der Gewerkschaften und Fachverbände.“