Trotz Lehrkräftemangels Dutzende Lehrkräfte ins Ministerium

Simone OldenburgPressemeldungen

Zur Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage zu Abordnung von Lehrkräften (Drs. 7/2755) erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„An den Schulen fällt immer mehr Unterricht aus und Lehrkräfte werden händeringend gesucht. Dennoch werden zunehmend Lehrerinnen und Lehrer für immer längere Zeit an Universitäten, Ministerien und deren nachgeordneten Behörden abgeordnet. So stiegen die Abordnungen vom Schuljahr 2017/18 zu 2018/19 an das IQMV von 19 auf bis zu 202 Lehrkräfte, an das Ministerium im gleichen Zeitraum von 47 auf bis zu 79. Insgesamt werden im laufenden Schuljahr insgesamt bis zu 346 Lehrkräfte den Schulen entzogen. Das sind fast 10 000 Schulstunden, die den Schülerinnen und Schülern wöchentlich fehlen – genau die Zahl an Stunden, die aufgrund von Erkrankungen von Lehrkräften ausfallen.

Die Absicherung des Unterrichts für Schülerinnen und Schüler muss für Bildungsministerin Birgit Hesse Priorität haben. Dafür müssen alle verfügbaren  ausgebildeten Lehrkräfte eingesetzt werden. Auch wenn pädagogischer Sachverstand in Behörden erforderlich ist, muss der Trend langer und beständiger Abordnungen dringend gestoppt werden.

Es ist doch eine verkehrte Welt, wenn Lehrerinnen und Lehrer, die an allen Ecken und Enden fehlen, zunehmend für administrative Aufgaben abgezogen und die gerissenen Lücken mit pädagogisch nicht ausgebildetem Personal gestopft werden. Meine Fraktion fordert die Bildungsministerin auf, diese Praxis umgehend zu beenden.“