Präventiver Herdenschutz gehört ins Zentrum der Politik in Bund und Land

Dr. Wolfgang WeißLandtagsabgeordneteTyp/RubrikPressemeldungen

Wolfgang  Weiß,  agrarpolitischer Sprecher der Linksfraktion kritisiert den heute in Berlin vorgelegten Referentenentwurf zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes zur Neuregelung des Umgangs mit dem Wolf:

„Weidetiere müssen geschützt werden, noch bevor Wölfe zuwandern. Weidetiere müssen geschützt werden, egal, wie viele Wölfe in ihrer Nachbarschaft leben. Die geplante erleichterte Wolfsjagd ist vor allem ein Ablenkungsmanöver von der unterlassenen Hilfeleistung der Bundesregierung beim Herdenschutz. Diese Arbeitsverweigerung ist angesichts der seit vielen Jahren angemahnten Defizite beim Herdenschutz und bei der fehlenden Unterstützung der Weidetierhaltung unverantwortlich.

Statt endlich rechtssichere und bundeseinheitliche Regelungen und eine angemessene Unterstützung der Weidetierhaltung vorzulegen, wird nun die Tür für ein großes Halali auf den Wolf geöffnet. Dabei sind nicht einmal die vor einem Jahr beschlossenen Maßnahmen umgesetzt: Es gibt weder die Beratungsstelle zum Herdenschutz noch die dringende Änderung der Tierschutz-Hundeverordnung zur erleichterten Haltung von Herdenschutzhunden.

DNA-Untersuchungen müssen bei allen Nutztierrissen verpflichtend sein, so wie es in Mecklenburg-Vorpommern gehandhabt wird. Nur so können Problemfälle exakt identifiziert und geeignete Schlussfolgerungen gezogen werden. Fütterung muss sich bei Wildtieren auf Notsituationen beschränken und verbietet sich bei Wölfen generell. Die Entnahme von Problemwölfen ist bereits heute erlaubt. Es bleibt die Befürchtung, dass was ‚Erleichterung für Problemfälle‘ genannt, als Freibrief zur Wolfsjagd verstanden wird.“