Patienten nicht zu Sündenböcken für schlechte Gesundheitspolitik machen

PressemeldungenIrene Müller

Der Vorwurf, die Kostenexplosion im Gesundheitswesen sei der Tatsache geschuldet, dass die Deutschen viel öfter zum Arzt gehen als Patienten in anderen europäischen Ländern, ist eine schallende Ohrfeige insbesondere für chronisch kranke und behinderte Menschen, erklärte die sozial- und behindertenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Irene Müller.

„Das, was die Barmer GEK in ihrem Arztreport als Begründung für die Erhebung von Zusatzbeiträgen heranzieht, schlägt dem Fass den Boden aus“, so Frau Müller. Die vergleichsweise hohe Zahl der Arztbesuche sei vielmehr ein Ergebnis einer Gesundheitspolitik, in der seit Jahren nur herumgemurkst wird. „Wer in Deutschland chronisch krank ist, benötigt für die Fachärzte eine Überweisung, die nur vom Hausarzt zu kriegen ist – das können im Jahr vier zusätzliche Arztbesuche zusammenkommen“, so Frau Müller.