Netzentgelte müssen endlich gerecht verteilt werden

Zur heutigen Ankündigung der Netzbetreiber, dass die Ökostromumlage von 6,79 Cent je Kilowattstunde auf 6,405 Cent je Kilowattstunde sinkt, erklärt die    energiepolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Mignon Schwenke:

„Trotz der verkündeten Senkung dürfen wir nicht vergessen, dass die Kosten für den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien immer noch allein auf den Schultern der privaten Verbraucherinnen und Verbraucher sowie kleinen Unternehmen liegen. Jahr für Jahr werden die Industrierabatte ausgeweitet und so ermöglicht, dass sich Großverbraucher aus der Verantwortung stehlen können. Das muss endlich ein Ende haben.

Außerdem müssen die Netzentgelte gerecht verteilt werden. Hier muss eine bundesweit einheitliche Lösung her. M-V kann aber bereits heute für mehr Gerechtigkeit sorgen. Denn Stromkunden im ländlichen Raum müssen neben den Belastungen, insbesondere in Form von Windenergieanlagen, auch höhere Netzentgelte als städtische Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen. Diese Ungerechtigkeit entsteht durch den höheren Bedarf  beim Netzausbau in den Regionen, in denen Erneuerbare Energien produziert werden, und einer geringen Bevölkerungsdichte.

Bei einer gerechten Verteilung würden Haushalte in den Städten etwas mehr zahlen, aber alle Haushalte im ländlichen Raum deutlich weniger. Der Unterschied von bis zu 6 Cent zwischen Stadt und Land muss endlich ausgeglichen werden.“