Mogelpackung KiföG-Novellierung muss deutlich nachgebessert werden

LandtagsabgeordneteJacqueline BernhardtPressemeldungen

Zum Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen und den in der Folge erteilten Ausnahmegenehmigungen erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt:

„Jede Ausnahmegenehmigung ist eine zu viel und belegt, dass es nicht genügend pädagogische Fachkräfte gibt. Das ist seit Jahren ein Dilemma. Besonders dreist wird es, wenn die Sozialministerin den Rückgang der Ausnahmegenehmigungen auf die 2017 eingeführte Ausbildung zu staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern (ENZ) für 0- bis 10-Jährige zurückführt. Hier werden frühestens im Jahr 2020 die ersten Absolventinnen und Absolventen erwartet. Für die sogenannte ‚Entspannung‘ sorgen 2018 also Auszubildende im ersten Lehrjahr, die gar nicht alleine in den Gruppen betreuen dürfen. Dennoch wird das Gesetz unterlaufen und auch noch gefeiert, dass der Fachkräftemangel auf dem Rücken der Azubis und verbliebenen Fachkräfte ausgetragen wird. Das ist keine Politik, das ist eine Mogelpackung. Hinzu kommt, dass Auszubildende prozentual auf den Fachkräfteschlüssel angerechnet werden, obwohl sie keine sind. Hinter geschönten Zahlen tun sich Abgründe auf.

Wir fordern mit der aktuellen KiföG-Novellierung deutliche Qualitätsverbesserungen, landeseinheitliche und auskömmliche Personalschlüssel, die Abschaffung der Anrechnung von ENZ-Auszubildenden auf den Fachkräfteschlüssel und einen angemessenen Ausgleich für Praxisanleiterinnen und -leiter.“