Langzeitarbeitslose in der Krise nicht vergessen

Henning FoersterPressemeldungen

Zu den Arbeitsmarktzahlen im September erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Angesichts der mit der Energiekrise verbundenen großen Unsicherheiten besteht die Gefahr, dass die Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten wieder steigen. Dann haben es vor allem die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen besonders schwer, wieder am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. In Mecklenburg-Vorpommern sind davon mehr als 37 Prozent der rund 59 000 Arbeitslosen betroffen. Das zeigt, wo die größten Herausforderungen liegen.

Eine erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik muss auf Kompetenzerwerb und die langfristige Überwindung von Langzeitarbeitslosigkeit ausgerichtet sein. Bildung, abschlussorientierte Qualifizierung und Teilhabeförderung im sozialen Arbeitsmarkt erfordern allerdings eine sachgerechte finanzielle Ausstattung der Jobcenter. Wohlfahrtsverbände wie die Diakonie warnen daher zurecht vor einer Politik, die wieder auf kurzfristige Maßnahmen ohne echte Perspektiven setzt.

Die Ankündigung der Berliner Ampel, die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit im Bundeshaushalt um 609 Mio. Euro zu kürzen, lassen deshalb nichts Gutes erwarten. Da gleichzeitig auch die Verwaltungskosten für die Jobcenterpersonale um 807 Mio. Euro gekürzt werden sollen, droht die Zahl der geeigneten Maßnahmen für von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Menschen deutlich zurückzugehen. Dies ist ein völlig falsches Signal, denn eine nachhaltige Arbeitsförderung ist nicht zum Nulltarif zu haben!“