Ländliche Räume brauchen wirtschaftlich stabile Agrarbetriebe

PressemeldungenProf. Dr. Fritz Tack

Der heutige deutsch-polnische Bauerntag in Pasewalk ist nach Ansicht des agrarpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Prof. Dr. Fritz Tack, ein wichtiges Treffen der deutschen, polnischen und südschwedischen Landwirte, das unter denkbar schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen der Landwirtschaftsbetriebe stattfindet.

„Nicht nur in Milchbetrieben, auch in anderen Unternehmensstrukturen kommt es trotz guter Ernteergebnisse zu bedrohlichen finanziellen Ertragsausfällen durch geringe Preise am Markt“, erklärte Tack am Mittwoch. Er verwies auf die zahlreichen Initiativen seiner Fraktion, die das Ziel hatten, die Krisenfolgen in der Landwirtschaft durch einen Schutzschirm abzumildern, aber am Widerstand der Regierungskoalition scheiterten.

Nach Ansicht von Tack darf die Politik nicht länger zögern, den bedrohten Landwirten einen Schutzschirm zum Überleben zu bieten. „Dazu bräuchte es nur einen Bruchteil dessen, was für die Rettung der Banken eingesetzt wurde“, so Tack. Seine Fraktion habe diese Forderung bereits im Frühjahr erhoben, als absehbar war, dass es aus der Milchkrise keinen raschen Ausweg gibt und Betriebe untergehen könnten. „Wir unterstützen den Bauernverband, der ein Programm fordert, damit Milchbetrieben beim Ausstieg aus der Produktion oder bei der Umstrukturierung geholfen werden kann“, sagte Tack.

Darüber hinaus unterstützt die Linksfraktion die Landwirte bei ihrer Forderung nach einer verlässlichen Agrarpolitik in der neuen Förderperiode der EU nach 2013. „Wer gesunde und bezahlbare Lebensmittel, den Erhalt der Kulturlandschaft und Ernährungssicherheit aus eigener Ernte in Europa will, muss auch zukünftig für Ausgleichszahlungen an die Landwirte eintreten“, betonte Tack. „Ohne wirtschaftlich stabile Agrarbetriebe ist eine gedeihliche Entwicklung der ländlichen Räume nicht möglich.“