Holocaust relativiert: Berufsschullehrer aus Wismar darf nicht mehr unterrichten

KreisverbändeSchwerin

Er soll den Holocaust relativiert und sich rechtsradikal geäußert haben: Nach Hinweisen von Schülern muss ein Lehrer aus Wismar das Berufsschulzentrum Nord verlassen. Er bestreitet die Vorwürfe. Um ihn trotzdem loszuwerden, stimmte das Land Mecklenburg-Vorpommern einem Vergleich zu."

Statt die Schüler*innen für ihre Zivilcourage zu loben und ein klares Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus an Schulen in M.-V. zu setzen, wird der betreffende Pädagoge bei vollen Bezügen klammheimlich kaltgestellt. - Ohne kritische Auseinandersetzung mit antidemokratischen und menschenverachtenden Tendenzen werden wir im Norden freilich auch die rechtsextremen Unterwanderungsversuche im öffentlichen Raum nicht unterbinden können. Wir könne es uns nicht leisten, dass Hass, Angriffe und verbale Manipulationen von Rechtspopulisten und -extremisten ungeahndet bleiben: Wer diese Tatsachen "unter den Tisch kehrt", muss sich von seinen Kindern einmal fragen lassen: "Wie konntet ihr es erneut soweit kommen zulassen?!" 

Die jüngsten Entwicklungen in M.-V.: Ein Rechtsextremist und Nordkreuz-Verschwörer klaut tausende Schuss Munition und hortet - "da er diese im Keller der Schiegereltern vergessen hatte" - eine vollautomatische Waffe, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fällt. Die Konsequenz: Er kommt mit einer Bewährungsstrafe davon. Derweil kursieren Todeslisten mit linken, grünen, christlichen Engagierten, die sich für eine starke und tolerante Demokratie entlang der Ostseeküste einsetzen! - Die Firmen Thule-Montagen (Schwerin) oder Gerüstbau Lentz B&T aus Neukloster (Landkreis Nordwestmecklenburg) zeigen Flagge mit rechten Sprüchen an den Autotüren, mit Neonazi-Symbolik auf Zur-Schau-gestellten Aufklebern oder durch eine SS-Fahne auf dem LKW-Kühlergrill. Diese Firmen kontaminieren dadurch mit ihrem ideologischen Hass den öffentlichen Raum unserer Demokratie. Die Konsequenz: Scheinaufklärung und Scheinanzeigen - alles "bloßer Zufall, 'Dumme-Jungen-Streiche' und Naivität 'ohne' politischen Hintergrund"! 

Hier sind Sicherheitsbehörden, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft gleichermaßen gefragt, diese Aktionen, die von der klaren Missbilligung unserer FDGO zeugen, vehement entgegenzuwirken. Die soziale Ächtung und Anklage solcher Auswüchse falsch verstandener "Meinungsfreiheit" ist das Mindeste, was wir alle dagegen tun können. - Es gilt gestern wie heute: "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!"