HIV-Prävention zuerst für Sextouristen und junge Alte?

PressemeldungenIrene Müller

Nach Ansicht der sozialpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Irene Müller, setzen die heute von der Landesregierung vorgelegten zielgruppenspezifischen Leitlinien zur Aufklärung und Prävention von HIV und AIDS die falschen Schwerpunkte.

„Unter dem Begriff ‚Allgemeinbevölkerung’ werden an erster Stelle als Zielgruppen der HIV- und AIDS-Prävention Sextouristen und ‚Junge Alte’ genannt“, sagte Frau Müller. Danach folgten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Menschen mit Migrationshintergrund. „Erst dann werden homosexuelle Menschen, die in den Leitlinien als ‚Männer, die Sex mit Männern haben’ bezeichnet werden, Prostituierte und Freier sowie drogenabhängige Menschen als Zielgruppen bestimmt“, kritisierte Frau Müller. Dabei müsse die Aufklärung von Kindern und Jugendlichen an erster Stelle stehen, nicht die Prävention bei Rentnern und Vorrentnern.

 Frau Müller kritisiert zudem, dass in den Leitlinien die Kompetenzen nicht klar geregelt sind und die freien Träger der AIDS-Hilfe seit Jahren immer weniger Landesmittel erhalten. „Mit den Leitlinien soll der Eindruck erweckt werden, dass die Landesregierung handelt“, so Frau Müller. „Ein solches Feigenblatt, das zudem noch schlecht gemacht ist, kann nur abgelehnt werden.“