"Gutes tun im Bösen? - Können Menschenfeinde, Rassisten und Demokratieverächter dennoch sozial akzeptiert handeln?!", Dr. Daniel Trepsdorf zur Analyse im Nordkurier

Schwerin

Der Gesellschaftswissenschaftler und Demokratieverstärker Dr. Daniel Trepsdorf ordnet den brisanten Sachverhalt ein. Dabei weist er darauf hin, wie Neonazis strategisch versuchen, in der Mitte der Gesellschaft durch die Instrumentalisierung sozialer Aktionen ihre Akzeptanz zu steigern.

Der ahnungslose Till Lindemann und der herzensgute Rechtsextremist

Der Rammstein-Sänger hat einem wohltätigen Verein Geld gespendet. Was er nicht wusste: Der Vereinsvorsitzende ist ein Hells Angels-Rocker mit hartem rechtsextremen Hintergrund.  

 

von Natalie Meinert, Nordkurier, 23.1.2021 

 

Wismar. Sebastian K. hat eine lange rechtsextreme Karriere hinter sich. Die Nazi-Kameradschaft „Werwölfe Wismar”, danach der mit Rechtsextremen durchsetzte Rocker-Club „Schwarze Schar”, aktuell die Hells Angels in Rostock, wo mit Mirko A. ein früherer führender Aktivist der neonazistischen Kameradschaft Selbstschutz Sachsen-Anhalt (SS-SA) Präsident ist.

Über Till Lindemann muss man nicht so viel sagen. Weltberühmt, Sänger von Rammstein.

Zurück zu Sebastian K. Der ist nicht nur ein gewaltaffiner Rocker und augenscheinlicher Rechtsextremist, sondern auch Sohn einer Mutter, die 2014 an Krebs gestorben ist. Damals gründete er den Verein „Tätowierte gegen Krebs”, er sammelt Spenden und reicht sie weiter, um dort zu helfen, wo der Krebs Leid schafft. Ehrliches Engagement oder Kalkül, um öffentlich Sympathiepunkte zu sammeln? Man weiß es nicht, darüber spricht er mit den Medien nicht. [...] 

DANIEL TREPSDORF: Kein Gesinnungswandel ohne konsequente Distanzierung vom Neonazi-Umfeld: „Wenn Betroffene das soziale Milieu und die Kontakte nicht wechseln, dann ist ein glaubwürdiger Ausstieg und eine Distanzierung [vom gewalttätigen Rechtsextremismus] kaum möglich.[Trepsdorf] beobachtet seit Jahren, dass Rechtsextreme verstärkt in wohltätigen Vereinen und Stiftungen aktiv sind. Er sieht darin "eine Strategie, Vertrauen zu stiften in der bürgerlichen Mitte, um im Gemeinwesen anzudocken." Und so wachse durch die Anerkennung des persönlichen Engagements auch die Bereitschaft, die negativen Aspekte zu verdrängen - und damit auch die Akzeptanz für die Ideologie, die solche Akteure vertreten. [...] 

 

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