Erster Theatervertrag ist keine Sternestunde für Kultur und Demokratie

PressemeldungenTorsten Koplin

Der erste Theatervertrag nach den Vorgaben der Landesregierung, der morgen zwischen dem Land, den Hauptgesellschaftern und der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz geschlossen wird, mag nach Ansicht des kulturpolitischen Sprechers, Torsten Koplin, gut für die betroffenen Theater sein, eine Sternstunde für Kultur und Demokratie im Land sei er dennoch nicht.

„Mit diesem Vertrag erhält die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz Planungssicherheit bis 2013 und mindestens 450 000 Euro im Jahr mehr“, sagte Koplin. Weil aber die Gesamtsumme der Landesförderung nicht erhöht wird, ist dieser Vorteil zwangsläufig Nachteil für die anderen Theaterstandorte.

„Was die Landesregierung als Erfolg verkauft, wird in absehbarer Zeit Arbeitsplätze kosten“, so Koplin. „Dem Landtag liegen Prognosen vor, dass nicht wie von der Landesregierung angegeben, 180 Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeit verlieren, sondern allein im Bereich Greifswald/Stralsund/Putbus fast 400 Arbeitsplätze im Umfeld des Theaters akut gefährdet sind.“

Zweifelhaft sei auch das Vorgehen der Landesregierung, ein Eckpunkte- und Diskussionspapier in die Welt zu setzen, um anschließend eine Diskussion zu wesentlichen Bestandteilen nicht zuzulassen. „Dieser Vertrag ist nicht das Ergebnis eines demokratischen Ringens um die beste Lösung und, sondern es besteht die Gefahr, dass er der erste Schritt ist zur Zerstörung eines großen historischen Kulturerbes in seiner Qualität und Quantität“, betonte Koplin.