Erstaufnahmestelle Nostorf/Horst schließen

Karen LarischPressemeldungen

Auf die Frage des Vereins PRO BLEIBERECHT  an Innenminister Caffier, warum vor Jahren ausgerechnet die Erstaufnahmeeinrichtung mitten im Wald eröffnet wurde,  gab es die Antwort: Diese Entscheidung wurde nach den rassistischen Pogromen in Rostock/Lichtenhagen getroffen. Zum Schutz geflüchteter Menschen. Dazu erklärt die migrationspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Karen Larisch:

„Diese Begründung zeigt einmal mehr, wie einer Minderheit von Menschenfeinden entsprochen wird - bis heute mehr als 25 Jahre danach. Anstatt gezielt gegen rassistische Hetze, Angriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund und für die gezielte Integration einzutreten, Maßnahmen zu ergreifen, werden Menschen weit weg von der Zivilisation untergebracht. Die sozialen Vereine und Verbände tun ihr Möglichstes um die Situation der Menschen in Nostorf/Horst erträglich zu machen, aber ohne Schulunterricht für die Kinder, ohne jegliche Anbindung an Bus und Bahn und  Einkaufsmöglichkeiten nur weit weg, können wir nur von schwierigen, teilweise menschenunwürdigen Bedingungen sprechen. Vielfach wird Ehrenamtlichen der Zutritt verwehrt. Der hohe Zaun lässt es wie ein Gefängnis erscheinen. Integration gelingt nicht weit weg von der einheimischen Bevölkerung. Akzeptanz kann nur durch Begegnung erreicht werden.

Nun hat der Stadtstaat Hamburg den Vertrag gekündigt und wird Menschen innerhalb der Stadt unterbringen.

In Mecklenburg-Vorpommern haben alle Landkreise freie Plätze in ihren Einrichtungen, viele wurden geschlossen. Diese Einrichtungen entsprechen auch nicht unseren Vorstellungen, aber zumindest bieten sie bessere Möglichkeiten der Unterbringung und Integration. In den Landkreisen sind Netzwerke entstanden, die ein großes Engagement zeigen bei der Integration von geflüchteten Menschen. Patenschaften, Sport, Vereinsarbeit, Zugang zu Bildung und Arbeit,  all das geht besser in einer Stadt.

Angesichts der vielen freien Plätze besteht jetzt die Möglichkeit und Notwendigkeit die Wohnbedingungen insgesamt zu verbessern. Mehr Platz für Familien und Einzelpersonen, Privatsphäre und keine Isolation.

Wir sagen es ganz deutlich: Isolierte und hinter Zäunen untergebrachte Menschen werden lethargisch, wütend und krank. Zum Nichtstun verdammt, fällt es schwer die Aufnahmegesellschaft kennen zu lernen und in ihr leben zu wollen.

Herr Innenminister schließen Sie Nostorf/Horst und nutzen die Chance auf bessere Integration in den Landkreisen.“