Beratungsstellen fordern verlässliche und zielgruppenspezifische Präventions- und Hilfsangebote

Zur heutigen Gesprächsrunde über die Situation der Männerberatung in Mecklenburg-Vorpommern erklärt der gleichstellungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter:

 

„Das Hilfesystem für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern steht auf unsicherem Boden. Seit 2005 wurden keine tariflichen Anpassungen für die Beschäftigten mehr vorgenommen. Bezüglich der Sicherung und des Ausbaus des Hilfenetzes sowie gruppenspezifischer Angebote gibt es landesweit erhebliche Defizite.

Aus gegebenem Anlass trafen sich heute der Vorstand der LAG Jungen – Männer - Väter M-V e.V., Reinhard Marschner von der Männergewaltberatungsstelle Quo vadis e.V. Neubrandenburg, sowie Tilo Zocher von der Fachpraxis für Gewaltberatung und Tätertherapie in Greifswald in der Linksfraktion. Themen waren insbesondere die Sicherstellung der Arbeit in den Beratungsstellen vor Ort, sowie die Notwendigkeit niedrigschwelliger und passgenauer Angebote für Männer als Opfer häuslicher Gewalt.

Hierzu besteht in M-V noch großer Nachholbedarf. Auch die Täterberatung ist unzureichend ausgestattet und bietet insbesondere im Südwesten des Landes lediglich einen weißen Fleck in der Beratungslandschaft. Die Landesregierung muss ihre Verantwortung wahrnehmen und für ein verlässliches Hilfesystem sorgen. Dazu gehören insbesondere die Stabilisierung der vorhandenen Strukturen, faire Löhne für die Fachkräfte vor Ort, eine insgesamt bessere und auskömmliche finanzielle Ausstattung des Hilfesystems und die Weiterentwicklung der Präventionsarbeit.

Gemeinsam werden wir daran arbeiten, das Dunkelfeld im Bereich der häuslichen und sexualisierten Gewalt deutlich weiter zu erhellen und niedrigschwellige Angebote für die Betroffenen zu schaffen.“