Bedarfe in der Humanmedizin: Landesregierung fehlt der Durchblick

Torsten KoplinPressemeldungen

Zum Antrag „Bedarfe für Humanmedizin prüfen“ erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

„Der Landesregierung fehlt offenbar der Durchblick. Nicht anders ist zu erklären, dass sie sich von den Koalitionsfraktionen aus SPD und CDU erst einmal den Auftrag erteilen lässt, eine Analyse zu erarbeiten. Dies verwundert umso mehr, weil die Landesregierung erst vor einem reichlichen Jahr ein Stipendienprogramm für angehende Landärzte mit einem Millionenvolumen aufgelegt hatte. Bereits damals war bekannt, dass mehr als 130 Hausärzte im ländlichen Raum fehlen und in Kürze weitere 250 unbesetzte Stellen aufgrund von Ruheständen hinzukommen werden.

Mit dem Landtagsantrag offenbart die Landesregierung ihre Unkenntnis. Insofern begrüßt die Linksfraktion, dass sie zumindest langsam aufwacht und erforderliche Arbeiten in Angriff nehmen will. Auch halten wir es für richtig, dass über eine sogenannte Landarztquote nachgedacht wird. Meine Fraktion fordert, dass die Bedarfsermittlung mit den jüngst getroffenen Festlegungen der Kulturministerkonferenz zur Vergabe von Studienplätzen in der Humanmedizin abgeglichen wird. Darüber hinaus muss das im Auftrag des Dachverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung erarbeitete und kürzlich vorgestellte Gutachten zur Weiterentwicklung von Bedarfsplanungen zur Sicherung der vertragsärztlichen Versorgung berücksichtigt wird. Nicht zuletzt erwartet die Linksfraktion, dass nach der zu erfolgenden Bedarfsermittlung in der Humanmedizin die Kapazitäten und Ressourcen an den beiden Universitäten entsprechend angepasst werden.“