Aktionsbündnis gegründet

Weit über 100 Schwerinerinnen und Schweriner waren der Einladung in den Demmlersaal im Rathaus gefolgt, um hier das Aktionsbündnis für ein friedliches und weltoffenes Schwerin aus der Taufe zu heben. In ihrer Begrüßung betonte die Oberbürgermeisterin den parteiübergreifenden und interreligiösen Charakter des Bündnisses und war sichtlich erfreut über die große Teilnehmerzahl. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten die Möglichkeit, sich durch ihre Unterschrift dem
Aktionsbündnis anzuschließen. Es gibt verschiedene Ursachen für Menschenfeindlichkeit und Intoleranz. Unterschieden werden muss zwischen inneren und äußeren Ursachen. Zu den äußeren Ursachen zählt der Rechtsextremismus - insbesondere die NPD. Zu den inneren Ursachen zählt aber auch die Entwicklung in der Gesellschaft. Auch die Diskussion um die Verlagerung des Obdachlosenheimes machte deutlich, wie menschenverachtend Teile der öffentlichen Debatte waren. Hier hätten Intoleranz und Unmenschlichkeit ein leichtes Spiel. Lothar Wilken (Geschäftsführer des Unternehmerverbandes M-V) informierte als Vertreter der Landesinitiative "WIR - Erfolg braucht Vielfalt" und freute sich über das erste regionale Bündnis, das den Zielen der Landesinitiative entspricht. Er brachte seine Erwartungshaltung zum Ausdruck, dass jeder Einzelne nicht nur unterschreibt, sondern in seinem Umfeld auch entsprechend wirkt.Der Landesrabbiner, Dr. William Wolf, betonte die Notwendigkeit der freien Gedanken und des Gedankenaustauschs. Diese Möglichkeit des Austausches von Gedanken nannte er Geschenk, Bereicherung und Recht zugleich. Er bezeichnete dies als Grundlage der Demokratie. "Für dieses Recht möchte ich nicht noch einmal in die Fremde gehen müssen. Aber ich bin bereit dafür auf die Barrikaden zu gehen." so der Landesrabbiner wörtlich. Für die demokratischen Fraktionen und Abgeordneten der Stadtvertretung Schwerin sprach der Stadtpräsident Stephan Nolte. Er hob die Vielfalt der Positionen innerhalb des Bündnisses hervor und würdigte, dass diese verschiedenen Positionen die Zusammenarbeit im Bündnis nicht verhindern werden. Eine gelungene Veranstaltung die Mut macht, ein Auftakt der optimistisch stimmt.