Offenes Blatt
Ausgabe Mai 2021

Informationen und Meinungen aus dem Kreisverband DIE LINKE. Schwerin

 

Inhaltsverzeichnis

 
  1. Im Blickpunkt
  2. Aktuelles
  3. Zur Landtags- und Bundestagswahl 2021
  4. Neues aus der Stadtvertretung - Sitzung vom 26. April 2021
  5. Landespolitik
  6. Mitteilungen aus den Kreis- und Ortsvorständen
  7. Bundes- und Europapolitik
  8. Mitteilungen aus den Ortsverbänden
  9. Neues von den Arbeitsgemeinschaften
  10. Termine unter Vorbehalt
  11. Newsletter (ab-)bestellen?
 

Im Blickpunkt

 

Tag der Arbeit - Höchste Zeit für Gerechtigkeit!

 

Wir leben in einem traumhaft schönen Land – dem “Urlaubsland Nr. 1”. Mecklenburg-Vorpommern ist aber zugleich “Niedriglohnland Nr. 1” so Simone Oldenburg, Spitzenkandidatin zur Landtagswahl 2021 in M-V.

Der viel zu geringe Lohn der Verkäuferin, des Kochs oder der Kellnerin reicht oft nicht aus, um selbst mit ihrer Familie in den Urlaub zu fahren. Dieser Lohn macht die Frauen und Männer arm – heute und im Alter.

Das ist ungerecht. Das wollen wir ändern.

 

Mit uns gibt es:

  • 13 Euro Mindestlohn,
  • gleiche Löhne für gleiche Arbeit,
  • gleiche Renten in Ost und West.

Mit uns verdienen die Menschen mehr.

 

Solidarität ist Zukunft!

 

Traditionell finden am 1. Mai große Demonstrationen, unter anderem auch in Schwerin, statt. Durch Corona war auch in diesem Jahr alles anders. Dennoch zeigten Gewerkschafter:innen und demokratische Parteien, wie DIE LINKE. Schwerin Flagge, natürlich unter strengen Auflagen. Für Henning Foerster, als Gewerkschafter und Landtagsabgeordneter war und ist es selbstverständlich, die Gewerkschaften nicht nur am 1. Mai zu unterstützen. Denn: Solidarität ist Zukunft!

 
 

Aktuelles

 

Warum braucht unser Land eine starke LINKE?

von Simone Oldenburg, Spitzenkandidatin zur Landtagswahl 2021

 

Das Leben in Mecklenburg-Vorpommern ist ungerecht und grenzt aus. Kinder werden in ihrer Entwicklung benachteiligt, Alte werden aufs Abstellgleis geschoben, die Löhne reichen oft nur zum Überleben. Das wollen wir ändern. Das geht nur mit uns – mit einer starken LINKEN.

Wir müssen endlich raus aus dem Lohnkeller. Wir müssen raus aus der Armutsfalle – aus der Kinderarmut, der Bildungsarmut und der Altersarmut. Die Digitalisierungswüste muss genauso überwunden werden wie der Kahlschlag im Gesundheitswesen und in der Pflege. Mit der Gesundheit der Menschen darf kein Profit gemacht werden. Das Gesundheitssystem muss allen Menschen gleichermaßen zugänglich sein. Es muss Schluss damit sein, dass Kranke in „gute Kranke“, die Geld in die Kassen spülen, und „schlechte Kranke“, die nur Geld kosten, unterschieden werden. Das geht nur mit uns – mit einer starken LINKEN.

Das Leben muss lebenswert sein – für alle und überall. Das Siechen und Sterben der kleinen Städte und Dörfer müssen ein Ende haben. Das klappt aber nur mit mehr Bussen und Bahnen, mehr Ärztinnen und Ärzten, mehr Lehrkräften sowie mehr Polizistinnen und Polizisten. Die Kita und Schule, der Blumen- und Buchladen, Supermärkte, die Arztpraxis, das Kino oder die Disko, die Kneipe und der Seniorentreff machen das Leben vor Ort doch erst liebenswert. Auch unsere kleinen Städte und Dörfer müssen leben. Das geht nur mit uns – mit einer starken LINKEN.

Nach mehr als 30 Jahren Wiedervereinigung werden die Lebensleistungen der Ostdeutschen immer noch nicht wertgeschätzt, sind die Renten geringer. Das ist nach all dieser Zeit ein Skandal. Auch hier braucht es eine starke Linke, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Das geht nur mit uns – mit einer starken LINKEN.  

Die Bildung in unserem Land auf sichere Füße zu stellen, mit mehr Lehrkräften und weniger Bürokratie, mit mehr Unterricht und weniger Ausfall – das war meine Motivation vor zehn Jahren, vom Klassenzimmer in den Plenarsaal zu wechseln. Dafür setze ich mich jeden Tag ein. Jahrelang wurde in der Bildung gekürzt und gestrichen, koste es, was es wolle. Im Ergebnis dieser Streichorgie haben wir bundesweit die meisten Schulabbrecher und Sitzenbleiber, marode Schulgebäude, den höchsten Unterrichtsausfall auch und gerade in den beruflichen Schulen. Wir haben viele Vorschläge gemacht, die katastrophale Lage zu verbessern – z. B. für mehr Lehrkräfte, mehr Unterricht und weniger Ausfall, für ein Investitionsprogramm. Wir wollen die Bildung wieder auf Vordermann bringen. Das geht nur mit uns – mit einer starken LINKEN.

 

Als Vorpommerin in Mecklenburg für M-V!

Ina Latendorf, unsere Kandidatin zur Bundestagswahl - Listenplatz 2

 

Liebe Genossinnen und Genossen,

sehr gern stelle ich mich noch einmal vor, auch um meine Beweggründe für die Bewerbung für ein Mandat im Bundestag darzulegen.

Ich bin ein echtes M-V-Mädel: Ich wurde 1971 in Greifswald als viertes Kind meiner Eltern geboren. In einem kleinen Dorf zwischen Greifswald, Stralsund und Grimmen bin ich behütet und mit Nähe zur Natur aufgewachsen. Mein Papa, als Förster, hat uns seine Begeisterung für Wald und Flur weitergegeben. Meine Berufswahl war dann auch erstmal sehr naturnah als Lehrling für Pflanzenproduktion mit Abitur, mit dem Ziel Landwirtschaft zu studieren. Dann kam allerdings die Wende und die Perspektiven in der Landwirtschaft schienen dahin zu sein. Daher orientierte ich mich als junger Mensch am Markt und studierte ab 1991 doch etwas völlig Anderes: Jura. Es war das erste Semester der neuen Fakultät für Rechtswissenschaften in Greifswald.

Nach dem Referendariat in Stralsund und Speyer und nach dem zweiten Staatsexamen startete ich beruflich in einer Rechtsanwaltskanzlei in Neustrelitz. Dort bekam ich auch meinen Sohn Jan-Peter. Später sammelte ich Erfahrungen im öffentlichen Dienst im Amt für Landwirtschaft in Franzburg, bevor ich mich 2000 für die ausgeschriebene Stelle als Referentin für den Bürgerbeauftragten in Schwerin bewarb und diese bis heute wahrnehme. Ich berate und unterstütze in der eigenständigen Behörde als Juristin Menschen, die Probleme mit den Behörden in MV haben.

In der Partei bin ich schon seit 1990 aktiv und arbeite z.B. seit über 20 Jahren in der Landesschiedskommission.

In den 90ern war ich Gemeindevertreterin und bin auch danach mehrfach zu Wahlen angetreten – auf kommunaler Ebene war ich in Grimmen als Bürgermeisterkandidatin mit guten 30 % dabei. 2002 und 2006 kandidierte ich für den Landtag Mecklenburg-Vorpommern und im Jahre 2008 auch hier für Schwerin. Seit 2019 bin ich nun gewähltes Mitglied in unserer Fraktion im Kreistag Ludwigslust-Parchim. Hier lebe ich mit meinem Partner in der Gemeinde Plate.

Was ist nun mein Ziel und was treibt mich? „Gerechtigkeit!“ Das treibt mich!

„Gemeinsam für mehr Gerechtigkeit“

Aus meiner täglichen Arbeit erfahre ich immer wieder schmerzhaft, dass Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist.

In meiner Tätigkeit werde ich täglich mit den Fragen und Problemen von Bürgerinnen und Bürgern konfrontiert. Meine Aufgabe ist es, den Hilfe-suchenden Bürgern Wege zu ihrem Recht aufzuzeigen und sie zu unterstützen. Zu oft gibt es dann Grenzen, die auch ich als ungerecht empfinde: Bürokratie, Grenzwerte, Hilfesätze, komplizierte Rechtswege, mutlose Entscheidungsträger … Ich muss viel zu oft erklären, was nicht geht.

Ich möchte zukünftig kritisch mitgestalten, um Regelungen einfacher, gerechter und sozialer zu machen.

Für mich haben dabei verschiedene Themen große Priorität:

  • Pflege im Alter darf Menschen nicht unweigerlich in die Sozialhilfe zwingen, weil das Finanzierungssystem nicht mehr passt. Änderungen sind überfällig.
  • Die Krankenhausfinanzierung mit ihren Fallpauschalen führte zu dem Abbau, deren Auswirkungen wir mit der Schließung von Stationen für die Kinderheilkunde und Gynäkologie in allen Landesteilen erleben. Das Gesundheitssystem darf nicht gewinnorientiert sein. Gesundheit geht vor Gewinn.
  • Nach wie vor gibt es eine Ost-West-Schere im Einkommen von Erwerbstätigen, wie zuletzt auch wieder im DGB-Verteilungsbericht nachzulesen war.
  • Nach wie vor gibt es eine Ost-West-Schere bei der Rente.
  • Nach wie vor gibt es die große Einkommensdifferenz zwischen Mann und Frau.
  • Aus meiner täglichen Arbeit bringe ich auch einen „Auftrag“ mit: Immissions- und Lärmgrenzwerte müssen auf wissenschaftlicher Basis angepasst und neu geregelt werden, denn Lärm macht krank.

Dies sind nur einige Dinge, die ich mit anpacken will. Also muss ich in den Bundestag, um das zu tun - um zu verändern!

Ich bin ein echtes M-V-Mädel - in Vorpommern geboren und dort verwurzelt und aufgewachsen, jetzt in Mecklenburg lebend und arbeitend und möchte für alle Menschen in unserem Land M-V das Beste erreichen – im Bundestag!

 
 

Zur Landtags- und Bundestagswahl 2021

 

Daniela Filter

Rede zum Ostermarsch 2021

 

Krieg ist der größte Klimakiller!

Liebe Friedensfreund*innen!

Ich spreche heute als eine der Sprecher*innen des Klimabündnis Schwerin, das sich vor einem guten Jahr gegründet hat, nachdem in Schwerin der Klimanotstand ausgerufen wurde. Es gehören über 20 Gruppen und Einzelmitglieder dazu, auch der heutige Veranstalter, das Friedensbündnis Schwerin.

Wem sich die Frage stellt, wie passen die beiden Themen Frieden und Klima zusammen, dem kann ich antworten: Krieg ist der größte Klimakiller!

Kriege werden geführt um Macht, Bodenschätze und Profite. Sie führen zu Tod, Verzweiflung und Flucht. Die Schäden, die durch Kriege an der Umwelt entstehen, sind groß, Pflanzen und Tiere werden vernichtet, Wälder entlaubt und Gewässer verseucht. Menschen wird die Existenzgrundlage zerstört, sie werden krank durch die Schadstoffe in Nahrung und Trinkwasser.

Besonders Atomwaffen bergen eine hohe Gefahr in sich, eine Umweltverseuchung mit Langzeitwirkung. Der Einsatz auch nur eines Bruchteil der heutigen Atomwaffen würde, nach Meinung von Wissenschaftlern, einen sofortigen atomaren Winter auslösen und so zum Untergang der gesamten Menschheit führen.

Deshalb fordern wir Atomwaffen raus aus Deutschland!

Selbst ohne Kriegseinsatz ist das Militär ein großer Umweltsünder. Militärische Übungen und Transporte verdichten und verseuchen den Boden, stoßen viele Treibhausgase aus und zerstören intakte Öko-Systeme. Ein Beispiel dafür ist der Moorbrand bei Meppen 2018, der von der Bundeswehr, bei einer Helikopter-Raketenübung ausgelöst wurde. Über einen Monat lang brannte das Feuer, es wurde ca. 500.000 Tonnen CO² freigesetzt. Das Moorgebiet wird sich wahrscheinlich nicht wieder erholen. Um so schlimmer, denn immer mehr Moore werden entwässert, obwohl sie sehr wichtig für den Klimaschutz sind, da sie Kohlenstoff binden.

Und damit sind wir beim Thema Klimakatastrophe. Auch diese Bedrohung ist für uns existenziell, besonders für unsere nachfolgenden Generationen. Es steht in unserer Verantwortung, die drohende Katastrophe noch abzumildern, auch wenn sie von bestimmten Teilen in Politik und Gesellschaft konsequent geleugnet wird.

Kriege und die zunehmende Militarisierung beschleunigen den Klimawandel,

nicht nur durch die Umweltzerstörung selbst, auch durch den Einsatz der erforderlichen Mittel für den zivilen Wiederaufbau nach Kriegen und die Beseitigung von Umweltbelastungen nach militärischen Übungen. Diese Mittel fehlen für den Klimaschutz.

Das Militär ist einer der großen Klimasünder und Ressourcenverschwender. Seine Treibhausgas-Emissionen sind von gewaltigem Ausmaß, besonders bei militärischen Luftfahrzeugen.

Erhebliche Belastungen für Umwelt und Klima verursacht auch die Entwicklung und Produktion von Rüstungsgütern. Der ökologische Fußabdruck der Rüstungsproduktion in Deutschland ist unbekannt, da es hier keine systematischen Untersuchungen dazu gibt. Und im Klimapaket der Bundesregierung, 2019 beschlossen, wird die Bundeswehr außer acht gelassen, obwohl sie die größte Einrichtung auf Bundesebene ist und der größte Verursacher von Treibhausgasen unter Regierungsverantwortung. Das muss öffentlich gemacht werden.

Kriege auf der ganzen Welt müssen beendet und Konflikte gewaltfrei gelöst werden!

Die reichen Länder des Globalen Nordens, mit ihrer militärischen Hochrüstung, sind die Hauptverursacher der Klimakrise. Unter ihr leiden die Länder des Globalen Südens am meisten, obwohl sie wenig Klimagase ausstoßen. Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und einer weltweiten Fluchtbewegung ist nicht zu  übersehen. Trockenheit, Wetterextreme, Ernteausfälle und der Raubbau an  natürlichen Ressourcen entziehen den Menschen ihre Lebensgrundlage und zwingen sie zur Flucht. Wenn der Klimawandel nicht bekämpft wird, trägt er weltweit zu neuen Konflikten und Kriegen bei.

Klimapolitik ist daher auch immer: Friedenspolitik!

Die Grundlage zur Durchsetzung einer konsequenten Klimapolitik ist deren Finanzierung. Die Rüstungsausgaben sind bereits hoch und sie sollen nach NATO-Vorgaben sogar um 30 Milliarden Euro pro Jahr steigen. Diese Summen werden jedoch gebraucht für ein besseres Gesundheits- und Bildungssystem und natürlich für einen konsequenten Klimaschutz, zum Beispiel für die notwendige sozial-ökologische Verkehrswende. Ein Weg dorthin ist der entgeltfreie Öffentliche Personennahverkehr. Es gibt in unserer Stadt eine Bürger*inneninitiative „Freifahrt.Jetzt.Schwerin – für einen entgeltfreien Nahverkehr“. Sie ist auch Mitglied des Klimabündnisses Schwerin.

Eine Berechnung von „Abrüsten statt Aufrüsten“ sagt aus: Man bräuchte 15 Milliarden Euro pro Jahr, also die Hälfte der geforderten Erhöhung der Militärausgaben, für einen entgeltfreien Nahverkehr für alle, einschließlich seines Ausbaus. Er hat viele Vorteile und ist ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, mehr Verkehrssicherheit und einer besseren gesellschaftlichen Teilhabe aller Menschen, um nur einige zu nennen. Wir freuen uns immer über neue Mitstreiter.

Wir fordern: weniger Ausgaben für Aufrüstung und mehr Geld für einen wirksamen Klimaschutz! Ein gemeinsamer Kampf, Friedensbewegung und Klimabewegung ist wichtig, denn sie gehören zusammen und gemeinsam sind wir stärker!

Daniela Filter

 

Gedenken an Marianne Grunthal

von Dr. Daniel Trepsdorf

 

„Wenn ich mit Schüler*innen und Pädagog*innen über die letzten Kriegstage in Schwerin spreche, dann habe ich das Gesicht Marianne Grunthals stets vor Augen: Alle Menschenverachtung, der gesamte ungeheuerliche Zivilisationsbruch, den das NS-Regime verursacht hat, wird wie ein Brennglas mit dem feigen Mord auf diese Lehrerin gerichtet.

Dieser Tage wird unsere Erinnerungskultur in der Bundesrepublik durch rechte Relativierer*innen allerorts massiv verunreinigt. Das geschehene Unrecht und millionenfacher Mord drohen durch das Gehen der letzten Zeitzeugen hinter der Milchglasscheibe verblassender Erinnerung zu verschwimmen. Dies darf niemals geschehen, da sind wir alle gefordert.

Für Marianne Grunthal und all‘ die anderen. – Du bist nicht umsonst gestorben, Marianne!“ so Dr. Daniel Trepsdorf, Mitglied der Stadtvertretung und Kandidat zur Landtagswahl 2021 im Wahlbereich 8 - Schwerin I

 
 

Neues aus der Stadtvertretung - Sitzung vom 26. April 2021

 

Bernd Nottebaum wiedergewählt

 

Zu Beginn der Stadtvertretersitzung war diesmal zunächst ein Wahlgang zu absolvieren. Zur Wahl stand der Beigeordnete und erste Stellvertreter des Oberbürgermeisters, Bernd Nottebaum (CDU). Unsere Stadtfraktion pflegte in den vergangenen Jahren stets einen kollegialen und verlässlichen Umgang mit dem Kandidaten. Auch wenn es inhaltlich wenig überraschend mitunter deutlich unterschiedliche Auffassungen in den Politikbereichen Wirtschaft, Bauen, Verkehr oder Umwelt gab, so war Bernd Nottebaum doch stets gesprächsbereit und auch mehrfach Gast auf Bürgerforen der Stadtfraktion. 24 Stimmen reichten, um bereits im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit zu erreichen.

 

Hartes Ringen um den Radentscheid

 

Schon im Vorfeld zeichnete sich ein hartes Ringen um das von mehr als 6000 Schwerinern unterzeichneten Bürgerbegehrens ab. Im Mittelpunkt der Initiative stehen bessere Bedingungen für einen sicheren und dabei attraktiven Alltagsradverkehr. Zentrale Ziele sind der Bau ausreichend breiter Radwege, der Ausbau von Abstellmöglichkeiten oder die sichere Gestaltung von Kreuzungen. Zunächst hatte die Stadtvertretung über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens zu entscheiden. Darüber hinaus ging es darum, ob man selbigem beitreten solle oder ob die Bürgerinnen und Bürger parallel zur Landtags- und Bundestagswahl im September auch über die Ziele des Radentscheids abstimmen müssen. Für unsere Fraktion warben Gerd Böttger und Dr. Daniel Trepsdorf mit Nachdruck dafür, das Ansinnen durch einen Beitritt zum Bürgerbegehren zu befördern. Dem schlossen sich SPD, Grüne und einige fraktionslose Stadtvertreter an. Das reichte jedoch nicht für eine Mehrheit. Ebenso scheiterte ein Antrag von CDU und UB, die Zweifel an der Zulässigkeit äußerten und vorschlugen, einzelne, inhaltliche Aspekte des Radentscheids aufzugreifen, ohne verbindliche Regelungen vorzusehen. Am Ende fand sich dann eine Mehrheit dafür, die Entscheidung den Bürgerinnen und Bürgern zu überlassen.

 

Schwerin bekommt keine(n) Beauftragte(n) für Gute Arbeit

 

Minijobs, Leiharbeit, befristete Verträge und niedrige Löhne sind auch in Schwerin immer noch häufig anzutreffen. Vor diesem Hintergrund hatte die Fraktion die Einrichtung der Stelle einer/eines Beauftragten für Gute Arbeit beauftragt. In der Kommunalpolitik ist das Thema trotz hoher Bedeutung für die Betroffenen bislang eher unterbelichtet. Systematische Datenerhebungen und Auswertungen sowie Handlungskonzepte sucht man folglich vergebens. Workshops zum Thema ‚Gute Arbeit‘? Fehlanzeige. Betriebs- und Personalrätekonferenzen? Aus eigener Initiative gar keine. Anonyme Zufriedenheitsbefragungen der Beschäftigten in der Verwaltung und den kommunalen Unternehmen? Letztmalig 2015 erfolgt. Dabei ist die Stadtverwaltung Schwerin nicht nur als Arbeitgeber selbst in direkter Verantwortung, sondern hat mit den Instrumenten der öffentlichen Auftragsvergabe, der Wirtschaftsförderung und zahlreichen Kooperationen mit der Wirtschaft und dem Jobcenter weitere Möglichkeiten, für gute Arbeit in ihrem Zuständigkeitsbereich zu sorgen, sagte Henning Foerster in der Debatte. Wie es geht, zeigen die Berliner Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg. Während SPD und Grüne in Berlin das Ansinnen nachdrücklich unterstützten, duckten sie sich in Schwerin weg. Von CDU, UB oder AfD war ohnehin nicht zu erwarten, dass sie ein solches Ansinnen unterstützen.

 

Probleme am Krebsfördener Herrengrabenweg noch nicht gelöst

 

Zur Lösung der seit mehreren Monaten schwelenden Probleme am Herrengrabenweg in Krebsförden hatten die Fraktionen LINKE und UB einen Antrag vorbereitet, der vorsah, das besondere Vorkaufsrecht auszuüben und die in Privatbesitz befindlichen Flächen zu erwerben. Damit hätte die unselige Praxis des permanenten Abstellens schrottreifer Fahrzeuge zeitnah der Vergangenheit angehört, so Henning Foerster. Durch den Abbruch der Beratungen konnte der Antrag in der Aprilsitzung nicht mehr behandelt werden. Inzwischen hat die Verwaltung signalisiert, die Fläche dennoch ankaufen zu wollen. Die Bereitschaft diese auch zu veräußern, liegt offenbar vor.

 
 

Landespolitik

 

Bericht aus dem Landtag

von Henning Foerster

 

Im Mittelpunkt der Landtagsdebatten im April 2021 standen diesmal die Beschäftigten. Zunächst ging es um die Situation der Majorel Callcenter in Schwerin, Stralsund und Neubrandenburg. Mit einer Entschließung, die sich gegen die drohende Schließung richtete, sollte noch einmal Öffentlichkeit hergestellt und Druck auf den Bertelsmann Konzern ausgeübt werden. SPD und CDU drückten sich trotz des drohenden Verlustes von 1000 Arbeitsplätzen vor einem klaren Bekenntnis. Und das, obwohl nur noch die Intervention von höchster politischer Ebene, also ein Engagement der Ministerpräsidentin die Chance geboten hätte, die Schließungspläne abzuwenden. Dass dies prinzipiell möglich ist, zeige die Entwicklung des Majorel-Callcenters am Standort Eiweiler/Saarland. Der Standort wurde erhalten und inzwischen werden auch wieder neue Beschäftigte eingestellt. Auch in M-V müsse die Landesregierung bis zum letzten Tag alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Schließung der Callcenter zu verhindern. 1000 Arbeitsplätze, die einstmals vom Land gefördert wurden, müssen ihr genau so viel wert sein wie 1000 Arbeitsplätze auf den MV-Werften, sagte Henning Foerster in der Debatte . Lediglich vage eine Anschlussbeschäftigung bei einem anderen Callcenter Unternehmen in Aussicht zu stellen, ist zu wenig.

Ein weiteres Thema war die Situation der Reinigungskräfte unter Pandemie-Bedingungen. Eine entsprechende Aktion der Kolleginnen und Kollegen vor dem Schloss wurde tatkräftig unterstützt. Mit der aktuellen Kampagne ‚Ohne uns geht nix!‘, macht die Industriegewerkschaft BAU auf die prekäre Situation der Beschäftigten in der Gebäudereinigung aufmerksam. Ob in Kita, Schulen, der öffentlichen Verwaltung, Büros, Bussen oder Bahnen, Krankenhäuser oder Pflegeheimen – nicht nur in Corona-Zeiten leisten die Beschäftigten der Reinigungsbranche eine schwere, unverzichtbare Arbeit unter oftmals unzureichenden Arbeitsbedingungen. Auch in dieser Branche sitzt Mecklenburg-Vorpommern weiter im Lohnkeller der Republik. Zudem fehlt den Beschäftigten bei ihrer schweren Arbeit oft auch die notwendige Schutzausrüstung. Schlechte Bezahlung und mangelnder Schutz sind Ausdruck der Geringschätzung der geleisteten Arbeit. Die Männer und Frauen verdienen Respekt und eine bessere Bezahlung, denn sie sind sehr wohl systemrelevant – auch wenn dieser Begriff umstritten ist.

In diesem Zusammenhang ist es äußerst kritisch zu bewerten, dass die Landesregierung ausgerechnet in der Zeit der Pandemie Kürzungen bei der Glas- und Raumreinigung um jährlich 50 000 Stunden ankündigt. In ihren Liegenschaften soll die Innenreinigung nur noch zweimal im Monat statt wöchentlich, die Fensterreinigung nur noch einmal im Jahr erfolgen. Dies ist in Zeiten erhöhter Hygieneanforderungen widersinnig und führt unweigerlich auch zu einem Arbeitsplatzabbau. Daher forderte Henning Foerster die Landesregierung in der Debatte auf, im Interesse der Beschäftigten und der Hygiene am Arbeitsplatz ihre Kürzungspläne zurückzunehmen.

Im Fokus der Maisitzung wird unter anderem das Thema Arbeitsschutz stehen. Denn die Arbeitsschutzgesetzgebung in Deutschland ist zwar auf dem Papier recht weitgehend, allerdings hapert es oft an der Umsetzung in den Betrieben. Ursächlich dafür sind Unkenntnis, Kostendruck und mitunter auch schlichter Unwille. Aufgabenzuwachs und jahrelanger Personalabbau bei der Arbeitsschutzbehörde haben zudem dazu geführt, dass diese ihre Aufgabe nur noch anlassbezogen und somit weitgehend reaktiv wahrnehmen kann. In M-V kommt statistisch nur noch alle 20 Jahre mal ein Arbeitsschutzinspekteur zu einer Kontrolle in den Betrieb.

Die Antworten auf 18 Kleine Anfragen seit dem 4. Dezember 2017 sowie zahlreiche Medienberichte in den letzten Jahren belegen teilweise massive Mängel beim Arbeits- und Gesundheitsschutz auch in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei ist ein guter Arbeitsschutz heute wichtiger denn je. Digitalisierung, prekäre Beschäftigung und eine immer höhere Arbeitsintensität sorgten bundesweit für einen Anstieg der Krankentage um 70 Prozent binnen zehn Jahren. Besonders psychische Erkrankungen nehmen zu. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken muss auch die betriebliche Gesundheitsförderung ausgebaut und gestärkt werden. Deshalb schlägt die Linksfraktion einen umfassenden Maßnahmekatalog vor, mit dem die Arbeitsschutzbehörden und der Arbeitsschutz insgesamt gestärkt werden. Das reicht von der Erweiterung der Schutzgesetze über die Konkretisierung der Verpflichtungen der Arbeitgeber über die Stärkung der Rechte von Beschäftigten und den Ausbau der Mitbestimmung bis hin zu personellen Verstärkung der Behörden.

 
 

Mitteilungen aus den Kreis- und Ortsvorständen

 

Traueranzeige Helga Onißeit

 

Ein linkes Kämpferherz hat aufgehört zu schlagen.

Am 14. April ist unsere Genossin

Helga Onißeit

aus dem Ortsverband Nord verstorben.

Wir werden sie in dankbarer Erinnerung behalten.

 
 

Bundes- und Europapolitik

 

"Wegwerfverbot für Impfdosen" - Dr. Dietmar Bartsch

 

Inga Haar

Dr. Dietmar Bartsch (MdB, DIE LINKE)

Zwei Dinge haben mich in dieser Woche besonders berührt: Die dramatische Corona-Situation in Indien. Horrende Infektionszahlen und unerträgliches Leid. Und die Berichte des NDR, wonach insgesamt mehr als 40.000 Impfdosen aus Hamburger Impfzentren nicht die Oberarme der Hamburgerinnen und Hamburger getroffen, sondern ungenutzt die Mülltonne erreicht haben. Beide Themen hängen zusammen. Corona lässt sich nur mit dem „Impfturbo“ besiegen. Konsequentes, schnelles Handeln beim Impfen ebnet den Weg aus der Krise.

Ganz klar: Wir brauchen ein Wegwerfverbot für Impfdosen! Hier ist der Gesundheitsminister gefordert. Kein Bundesland, kein Impfzentrum darf Impfdosen ungenutzt entsorgen! Peter Tschentscher, der Erste Bürgermeister Hamburgs, der nicht als Corona-Hasardeur aufgefallen ist und in der Abwägung des Handelns, immer auf der Seite der Vorsicht stand, wird erklären müssen, warum die Mülltonnen voll, aber ein halber Stadtteil nicht geimpft ist.

Ich plädiere für einen zügigen Strategiewechsel. Das Impftempo hat mit den Hausärzten Fahrt aufgenommen. Sie kennen ihre Patienten, können unbürokratisch handeln und verfügen über eine Patientenkartei. Haben sie Impfstoffe in der Praxis, gar mehr als Patienten einbestellt, können sie den Hörer in die Hand nehmen und nach eigenem Ermessen Impfdosen an ihre Patienten verabreichen. Die Impfzentren können das so nicht. Wir sollten deshalb sehr zügig die Priorisierung auslaufen lassen und die Haus- und endlich auch Fachärzte zu den zentralen Akteueren der Impfkampagne machen. Viele Menschen wollen das und die niedergelassenen Ärzte können das.

Wir müssen mit Tempo auch diejenigen impfen, die nicht im Homeoffice sein können, sondern in der Fabrik oder der Fertigung arbeiten. Als Busfahrer oder Verkäuferin. Den gesamten Bildungsbereich und Eltern schulpflichtiger Kinder. Dann beenden wir endlich die leidige Debatte über Schulschließungen, die vor allem eines sind: unsozial! Wir können im Sommer zurück in einer neuen Normalität sein – mit der Wiederherstellung aller Grund- und Freiheitsrechte. Dafür brauchen wir beim Impfen allerdings den Turbo, statt eines Vorgehens, das im Zweifel Mülltonnen füllt, aber nicht Oberarme erreicht.

 

"Usedomer Umweltinitiative erzielt Erfolg in Brüssel!" - Helmut Scholz

 

Die Bürgerinitiative Lebensraum Vorpommern hat am Dienstagabend im Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments einen ersten Erfolg erzielt. Die EU-Kommission wurde verpflichtet, hinsichtlich der Errichtung eines Tiefwasser-Container-Terminals in einem Natura-2000-Gebiet auf Wollin, also der polnischen Seite der Insel Usedom, nun mit den polnischen Behörden Kontakt aufzunehmen. Mit einer entsprechenden Petition hatte sich die Bürgerinitiative an den Parlamentsausschuss gewandt.

„Das Bauvorhaben eines solchen Terminals schadet massiv der Umwelt und verletzt EU-Verträge, indem eine Umweltverträglichkeitsprüfung seitens der polnischen Regierung umgangen werden soll“, sagte der LINKE-Europaabgeordnete Helmut Scholz nach den Beratungen in Brüssel. „Auch umfassende Informationen wurden der deutschen Seite bisher nicht zur Verfügung gestellt. Es darf nicht sein, dass Polen für das Vorhaben auch noch Fördermittel der EU erhält“, erklärte der Abgeordnete, der für seine Partei das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern im Europaparlament vertritt.

Mit dem Erfolg der Bürgerinitiative zahlt sich der Druck durch Bürger:innen aus. „Die Umwelt muss ganz im Sinne des von den drei EU-Institutionen auf den Weg gebrachten Green Deals geschützt werden“, betonte Helmut Scholz.

 
 

Mitteilungen aus den Ortsverbänden

 

Diskussion über NordStream 2 mit Migon Schwenke

Einladung des Ortsverbandes Mitte

 

Liebe Genoss*innen,

hiermit laden wir euch herzlich zu unserer nächsten Ortsverband-Mitte Sitzung ein. Aufgrund der weiterhin geltenden Kontaktbeschränkungen wieder virtuell via BlueButton.

Vor einem allgemeinen Austausch zu Neuigkeiten in unserem Ortverband haben wir diesmal ein besonderes Thema gewählt:

Wir freuen uns, dass diesmal Mignon Schwenke unser Gast zum Thema Nord Stream 2 ist. Auch wenn die Gaspipeline fast fertiggestellt ist, beschäftigt viele das Thema weiterhin. Politisch wird das Projekt von vielen befürwortet als auch kritisiert.

Datum: 11.05.2021

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Unter folgendem Link könnt Ihr Euch einwählen.

https://videokonferenz.die-linke.de/b/die-te2-bdl-jff 

 

Rufnummer, um dieser Konferenz per Telefon beizutreten:

+49-30-80949540

Dann bitte nach Aufforderung die PIN 90384 eingeben.

Um das Mikrofon am Telefon an-/ abzuschalten, drückt bitte die 0.

 

Auch bei dieser Sitzung können gerne wieder Mitglieder aus anderen Ortverbänden teilnehmen.

Solidarische Grüße

Peter Brill & Carmen Tarrach

 

Weil heute dein Geburtstag ist...

 

Allen Genossinnen und Genossen, die in diesen Tagen Geburtstag feiern oder feierten, gratulieren wir von ganzem Herzen.

Gen. Nico Beier, Genn. Luise Fuchs, Gen. Helmut Holter, Gen. Enrico Schild, Gen. Guido Schwarzer, Gen. Martin Tardel, Genn. Ingeborg Weidner, Genn. Doris Drange, Genn. Hannelore Freier, Genn. Doris Kröplin, Genn. Edith Langschwager, Genn. Jutta Rochhausen, Gen. Helmut Sander, Gen. Thoralf Menzlin, Gen. Marco Rauch, Gen. Gerd Röder, Genn. Helga Tempelhof, Gen. Hellmut Tempelhof, Gen. Willi Lauterbach, Genn. Ursula Marek, Gen. Burkhard Meißner, Genn. Antje Feldmann, Gen. Lutz Janker, Gen. Hartmut Jungk, Genn. Irina Micheilis, Gen. Ingolf Schneidewind, Genn. Anja Schwichtenberg, Gen. Jan Templin, Genn. Margrit Bremer, Gen. Horst Brill, Genn. Burghild Brunzel, Gen. Henning Foerster, Gen. Henning Frädrich, Gen. Jost Hennig, Genn. Elke Höppner, Genn. Johanna Hübner, Gen. Klaus Marksteiner, Genn. Ulrike Rodriguez, Gen. Arnold Ihde, Genn. Juliane Paarmann, Gen. Walter Sonnenfeld, Gen. Reinhold Uhlmann und Genn. Dorothy Lechky.

 
 

Einladung zum Haustürwahlkampf

 

Liebe Genoss*innen,

das Superwahljahr mit Bundestagswahl und Landtagswahl hat begonnen! Das persönliche Gespräch mit den Bürger*innen an der Haustür wird in diesem Jahr ein wichtiger Bestandteil unseres Wahlkampfes sein.

Die Wahlen entscheiden darüber, wie unser Leben in den nächsten Jahren aussehen wird. Wir wollen gemeinsam unser Land demokratischer und sozial gerechter machen!

Die Haustürbesuche sollen der Mobilisierung unserer Wähler*innen dienen und darüber hinaus auch zur Gewinnung von potentiellen Unterstützer*innen und Mitstreiter*innen. Der oft gehörte Vorwurf, politische Parteien kümmern sich nicht genügend um die Menschen und ihre Probleme, wird hier entgegen gewirkt. Das Zuhören, auf die genannten Missstände eingehen und auf unsere Positionen dazu verweisen, damit gewinnen wir!

Ich freue mich, als Verantwortliche für den Haustürwahlkampf in Schwerin, dass ich bereits einige Mitstreiter*innen dafür begeistern konnte. Wir sind eine Mitmach-Partei und ich möchte allen die Gelegenheit geben, dabei zu sein! Ganz nebenbei macht es auch viel Spaß, wie mir bei unserem Einsatz  zur Landratswahl in Nordwestmecklenburg versichert wurde. Seid dabei in einem tollen Team!

„Es kommt auf uns alle an. Es kommt auf dich an.“ (aus dem Entwurf des Bundestagsprogramm).

Wir starten am 05.06.2021, am bundesweiten Haustür-Aktionstag! Vorher wollen wir uns in 1 bis 2 Onlineveranstaltungen im Mai darauf vorbereiten. Bitte meldet euch bei Interesse in der Geschäftsstelle.

Die erste Veranstaltung findet am 18.05.2021 um 17:00 Uhr  als digitale Sitzung statt.

Ihr könnt Euch unter folgendem Link: https://videokonferenz.die-linke.de/b/die-ldf-qdc-zal einwählen. 

Solltet Ihr kein Internet zur Verfügung haben könnt Ihr Euch unter der Nummer: +49-30-80949540 einwählen. Dann bitte nach Aufforderung die PIN  28154 eingeben.

Um das Mikrofon am Telefon an-/ abzuschalten,drückt bitte die 0.

Ich freue mich auf Euch!

Daniela Filter

P.S.: Zum Abschluss noch ein Link: https://youtu.be/aaJNOjEhV8Y (Das Video entstand vor der Corona-Krise). Die Haustürgespräche werden unter Berücksichtigung der Corona-Regeln geführt.

 
 

Neues von den Arbeitsgemeinschaften

 

Ein Held unserer Zeit - Gewerkschaftlicher Aktivist Christian Krähling verstorben

von Matthias Filter

 

Mit Erschütterung und Trauer haben viele Ver.di-Aktivisten im Dezember 2020 vom Tod Christian Krählings, Betriebsrat und Ver.di-Vertrauensmann bei Amazon in Bad Hersfeld, erfahren.

Die Gewerkschaft ist das Stärkste, das wir Schwachen haben.

Christian war Aktivist und spielte eine zentrale Rolle dabei, viele Kolleg*innen im Amazon-Werk in Bad Hersfeld gewerkschaftlich zu organisieren, zu motivieren und in den Streik zu führen. Dies war gleichzeitig der erste Streik gegen den „Reichsten Mann der Welt“ und dessen Versandhandel.

Seine Courage gegenüber dem Management, sein Humor bei Aktionen, seine schelmische Art, die Schindereien und Manipulationen des Amazon-Managements zu entlarven, haben viele Kolleg*innen begeistert und inspiriert. Sein gewerkschaftliches Credo war: Selbstermächtigung statt Stellvertreter*innentum, Basisorientierung und Einbeziehung der Mitglieder statt Ausführen von Entscheidungen anderer. Er war parteilos, kandidierte jedoch bei der Hessischen Landtagswahl auf der Liste der LINKEN. Unser Vertrauen war für ihn eine große Ehre.

Christian war ein Klassenkämpfer im umfassenden Sinne. Sein Blick war nicht auf den eigenen Betrieb beschränkt. Er legte Wert auf Vernetzung, war politisch engagiert und international orientiert. Den Aufbau der bundesweiten Vernetzung der Ver.di Aktiven und Vertrauensleuten unterstützte er und nahm an der Gründungskonferenz der Vernetzung für Kämpferische Gewerkschaften (VKG) teil. Er referierte bei Kongressen, wie der Streikkonferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Als Internationalist baute er auf grenzüberschreitende Kooperation, wohlwissend, dass Amazon international bekämpft werden muss. Dafür reiste er oft zu Amazon-Standorten in anderen Ländern. Als politisch denkender Mensch verfolgte und analysierte er gesellschaftliche Entwicklungen, war aktiv gegen Rassismus und Neoliberalismus und nahm an Demonstrationen teil.

Am 23. November enthüllte eine Journalistin auf vice.com, dass Amazon per Annonce für sein Global Security Center Leute gesucht hatte, die „Erfahrungen aus dem Geheimdienstwesen des Militärs oder der Strafverfolgung mitbringen“, um gewerkschaftliche Bedrohungen in ihren Werkhallen zu bekämpfen.

Christian Krähling ist an seinem 43. Geburtstag gestorben. Am Tage zuvor war er noch bei der Arbeit (Amazon Bad Hersfeld). Dann ist er nicht zu einer Betriebsratssitzung erschienen. Er war auch telefonisch unerreichbar. Das hatte es bei solchen Terminen bei ihm noch nie gegeben. Die Kolleg*innen waren beunruhigt. Einer fuhr zu ihm. Er wurde leblos in seiner Wohnung gefunden. Christians Courage, seine Kämpfernatur, sein humorvoller Ungehorsam und seine Kreativität werden fehlen.

Über die Umstände seines Todes wird Stillschweigen bewahrt. Eine Obduktion der Leiche fand nicht statt. Christian ist nicht mehr da. Mit seiner Angst, seinen Hoffnungen und seinem Mut ist er verschwunden. Er wird uns fehlen. Aber Angst, Hoffnung und Mut wird nicht aus den Betriebsstätten von Amazon und von den Arbeitsplätzen der Bundesrepublik verschwinden.

Christian - ein Mann der im/beim Kampf für unsere Sache verstarb. In unseren Herzen wird er immer bei uns sein. Christian Krähling wird nicht mehr an unserer Seite stehen. Aber Amazon kommt uns ganz nahe. Das Amazon Verteilzentrum in den Göhrener Tannen soll im Herbst 2022 fertig sein. Schwerin wird Weltstadt.

Dank Euch, ihr Stadtvertreter.  

Matthias Filter

Mitglied der AG Betrieb und Gewerkschaft

 
 

Termine unter Vorbehalt

 

Mai - Juni

 

08.05.2021, Tag der Befreiung ab 10:00 Uhr, Platz der Opfer des Faschismus
11.05.2021, Sitzung Ortsverband Mitte, Diskussion über NordStream 2, Gast: Mignon Schwenke - 19:00 Uhr, digital
18.05.2021, Vorbereitungstreffen Haustürwahlkampf - 17:00 Uhr, digital
01.06.2021, Sitzung des Kreisvorstandes - 17:00 Uhr, digital
14.06.2021, Sitzung der Stadtvertretung
18.06.2021, Erscheinen des Offenen Blattes - Geschäftsstelle DIE LINKE. Schwerin


Alle Veranstaltungen (Ortsverbandssitzungen, Kaffeeklatsch usw.) werden bis auf weiteres abgesagt. Bitte informiert euch auf unserer Homepage bzw. über die Kreisgeschäftsstelle über den aktuellen Stand.

 
 

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Regionalmitarbeiter: Mario Menzzer

V.i.S.d.P.:

Marco Rauch
Kreisvorsitzender der Partei DIE LINKE. Schwerin

 
 

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